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FAQs

Erste Hilfe bei Kleintieren

ABC-Regel

  • Atemwege frei machen - Seitenlage, Maul öffnen mittels Lefzen zwischen Kiefer pressen, Zunge vorziehen, Maulhöhle von Blut/Erbrochenen/Schleim reinigen
  • Beatmung - Patient in Seitenlage bringen, Kopf und Hals strecken, Maul zuhalten und Tuch über die Nase geben, Einblasen von Luft in die Nase bis sich der Brustkorb hebt, ca 20 Atemzüge pro Minute
  • Circulation (Herzmassage) – Brustkompressionen beim kleinen Hund (bis 8 kg) in rechter Seitenlage: 100 - 120 pro Minute; beim großen Hund in Rückenlage: 60 - 80 pro Minute; bei Katzen und kleinen Heimtieren umfasst man den Brustkorb von unten und drückt die Hand zusammen (pumpen), die andere Hand legt man zur Stabilisierung auf den Rücken; 15 Kompressen und 2x Beatmen

Wundversorgung

  • Kleine Wunden mit schwacher Blutung können mit einem Verband abgedeckt werden
  • Stark blutende Wunden oberhalb der Pulsation gut abbinden und mit einem Druckverband versorgen
  • Gedeckte Knochenbrüche nicht selbst einrichten, auch nicht bei offenen Frakturen, in diesem Fall die Wunde mit einem Verband schützen
  • Offene Bauchverletzungen mit einem sauberem Tuch abdecken
  • Steckende Fremdkörper nicht rausziehen (bei einem Angelhaken nicht versuchen, diesen durch Zug zu entfernen, die aus dem Maul hängende Schnur nicht abschneiden sondern z.B. ans Halsband binden)
  • Richtig Verband anlegen: mit einer geeigneten Wundauflage wird die Wunde abgedeckt, als 2.Schicht wird eine Wattebinde und darüber eine Mullbinde gewickelt; es spielt keine Rolle, ob von außen nach innen oder umgekehrt gewickelt wird, wichtig ist nur, dass alle Schichten in dieselbe Richtung verlaufen

Hitzschlag / Sonnenstich

  • Patient an einen kühlen und dunklen Platz bringen, Kopf und Nacken mit kühlem Wasser befeuchten, falls bei Bewusstsein Wasser trinken lassen
  • Vorsicht im Sommer: Tiere NIE im verschlossenen Auto zurücklassen, es können schnell Temperaturen zwischen 70 und 85 Grad entstehen

Unterkühlung

  • Nasse Tiere trocken reiben, in trockene Decken hüllen, erst den Körper, dann die Extremitäten langsam erwärmen

Bienen- / Wespenstich

  • Einstichstelle lokalisieren (auf Schwellungen achten, das betroffene Tier verrät die Stelle meistens durch Lecken oder Reiben mit der Pfote)
  • Wenn vorhanden Bienenstachel mit Giftdrüse entfernen
  • Auf allergische Reaktionen achten (Unruhe, Speichelfluss, Erbrechen, unwillkürlicher Kotabsatz, beschleunigte Atmung, Schwäche, Kollaps)
  • Bei Stichen im Gesicht oder im Maul besonders auf die Atmung achten (Zuschwellen der Atemwege, Atemnot, blaue Schleimhäute)

Umgangsregeln bei Epilepsie

  • Falls Sie merken, dass ein Anfall unmittelbar bevorsteht, bringen Sie den Patienten auf eine weiche Unterlage und reden Sie laut und in ruhiger Tonlage mit dem Tier. Falls es sich zurückziehen will, halten Sie es nicht fest, lassen Sie es los.
  • Während des Anfalls selbst können Sie wenig tun, halten Sie sich bitte zurück. Greifen Sie bitte nie ins Maul, auch wenn die Zunge blau anläuft – extrem große Verletzungsgefahr!
  • Ist der motorische Teil des Krampfanfalls vorbei und das Tier befindet sich allmählich bei Bewusstsein, sollten Sie wiederum laut mit ihm sprechen. Ihr Tier ist in diesem Stadium oft sehr verwirrt und kann unter Umständen schlecht sehen und hören.
  • Nähern Sie sich nicht von vorne, sondern von der Seite, drängen sie ihr Tier nicht in eine Ecke. Rufen Sie ihr Tier und warten Sie geduldig, bis es zu Ihnen kommt, Sie anschnuppert und leicht mit dem Schwanz wedelt. Das ist das Signal, dass Sie Ihr Tier wieder erkennt und die Gefahr aus Angst oder Verwirrung gebissen zu werden, ist drastisch reduziert.
  • Viele Tiere sind nach einem Anfall hungrig oder durstig und wollen spazieren gehen, müssen Harn oder Kot absetzen.
  • Treten mehrere Anfälle hintereinander auf - sogenannte Clusterepilepsie - oder wenn sich das Tier in einem dauernden Krampfzustand befindet - sogenannter Status epilepticus - sollten sie ihren Haustierarzt verständigen.
  • Nach einem unerwarteten Anfall bei einem medikamentös gut eingestellten Patienten ist die Bestimmung des Blutserumspiegels des verwendeten antiepileptischen Mittels erforderlich. Bitte geben Sie, falls möglich, die Medikamente zum normalen Zeitpunkt in der normalen Dosierung ein und veranlassen Sie am nächsten Tag 4 Stunden nach der morgendlichen Gabe eine Blutentnahme.

Dringliche Notfälle – sofortige Kontaktaufnahme mit einem Tierarzt

  • Starke unstillbare Blutungen, schwere Verletzungen
  • Starkes unstillbares Erbrechen
  • Starker unstillbarer Durchfall
  • Aufgeblähter Bauch, erfolgloser Versuch zu erbrechen (Magendrehung)
  • Vergiftungen
  • Kollaps und Gleichgewichtsverlust
  • Akute Lähmungserscheinungen
  • Erstickungsanfall / Atemnot
  • Ständiges Pressen auf Urin und Kot, mit Blutbeimengungen
  • Verbrennungen
  • Starke Schmerzen
  • Geburtsprobleme

FAQs Nutztiere

Geburtshilfe

  • Optimale Körperkondition des Muttertieres zum Kalben: BCS 3,25 bis 3,50; bei über 3,75 sind Komplikationen zu erwarten
  • Abkalbebucht mindestens 15m² bzw. auch bei Anbindehaltung saubere Einstreu
  • Kein Stress und keine Unruhe um die Geburt
  • Geburtshygiene für Muttertier, Geburtshelfer und den verwendeten Hilfsmitteln
  • Keine frühzeitige Intervention bei normalem Geburtsfortschritt und normaler Lage des Kalbes, Dauer der Geburt nach dem Hervortreten der Fruchtblase bis maximal zwei bis drei Stunden
  • Geburtshilfe nur am liegenden Tier, keinen unnötigen hohen Kraftaufwand betreiben, Zug und Zugpausen synchron mit der Wehentätigkeit
  • Zughilfe geradeaus, nach Auszug des Brustkorbes Zugrichtung nach unten, das ist Richtung Euter, ändern
  • Bei Schwergeburt, Fehlstellungen des Kalbes, keinem entsprechendem Geburtsfortschritt den Tierarzt hinzuziehen
  • Beim Neugeborenen auf freie Atemwege achten, Nabelhygiene, dem Muttertier zum Abschlecken geben
  • Das Muttertier rasten lassen, mit ausreichend handwarmen Wasser tränken, auf Blutungen und Pressen nach der Geburt achten

Eutergesundheit

Wie verhalte ich mich bei einer akuten Mastitis/Euterentzündung?

  • Schalmtest durchführen
  • Messen der inneren Körpertemperatur ( Fieber messen - normale Körpertemperatur = 38,3 bis 38,8°C )
  • Beurteilung des Sekrets im Vormelkbecher und Beurteilung des Euterviertels
  • Bei Fieber (aber auch bei Innerer Körpertemperatur deutlich unter 38°C - Kreislaufproblem!) und Störung des Allgemeinbefindens der Kuh - sofortige Verständigung des Tierarztes
  • Bei ungestörtem Allgemeinbefinden und normaler Körpertemperatur - Ersttherapie im Rahmen des Tiergesundheitsdienstes mit antibiotischen Injektoren

Wie verhalte ich mich bei chronischen Euterentzündungen / Zellzahlerhöhungen?

  • Begutachten der Daten aus der Milchleistungskontrolle und Tankmilchzellzahlen
  • Überprüfung des Sekrets in einem Vormelkbecher
  • Schalmtest durchführen
  • Milchprobenentnahme für die mikrobiologische Milchuntersuchung
  • Erarbeiten einer Behandlungsstrategie zusammen mit dem Tierarzt anhand des Milchbefundes und bestandspezifischen Erfahrungen

Kälberkrankheiten

  • Ziel: Durch Vorbeugung Krankheiten verhindern, Krankheitshäufigkeit senken und schwere Erkrankungen mildern; durch Früherkennung Schäden am Tier verringern und Behandlungsmöglichkeiten verbessern
  • Wichtig !!! Erstversorgung mit Biestmilch ( = Kolostrum) spätestens 2-4 Stunden nach der Geburt. Für Notfälle (keine Milch des Muttertieres) sollte immer ein Vorrat an eingefrorener Biestmilch vorhanden sein - Auftauen im Wasserbad und keinesfalls übermäßiges Erhitzen da es sonst zur Zerstörung der Antikörper kommt
  • Optimale Haltung und Tränkemanagement
  • Keimbelastung für das Kalb durch hygienische Geburtshilfe, saubere Einstreu, Frischluft (keine Zugluft), Tränktemperatur und -hygiene so gering wie möglich halten
  • Bei Anzeichen einer Erkrankung den Tierarzt verständigen.
  • Die häufigsten Kälberkrankheiten sind: Durchfall, Lungenentzündungen und Nabelentzündungen
  • Enthornung: nur unter Betäubung und Lokalanästhesie durch den Tierarzt am besten im Alter von 2 -5 Wochen

Parasitenbekämpfung

  • Jungrinder und erstsömmrige Kälber werden am besten mit einem Langzeitpräparat in Form eines sogenannten Bolus behandelt - Beachte: Frühjahrsaktionen in unserer Praxis
  • Ältere Rinder und Kühe können mit Aufgusspräparaten behandelt werden, welche auch gegen Ektoparasiten (z.B. Milben als Erreger der Kopf- und Schwanzräude) wirken. Es empfiehlt sich eine Einstallungsbehandlung im Herbst.
  • Schafe und Ziegen sollten zumindest zweimal jährlich behandelt werden. Es empfiehlt sich im Frühjahr eine parenterale Behandlung mittels Spritze durch den Tierarzt, da dies auch gleichzeitig eine Räudebehandlung darstellt. Ansonsten werden orale Medikamente in Form von Tabletten oder Suspensionen verwendet
  • Pferde sollten ebenfalls mindestens zweimal jährlich mittels oraler Präparate in Form von Pasten entwurmt werden
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